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„Es ist eine sehr bereichernde Tätigkeit“
Volunteersinitiative im Bürgertreff: Beratungen zur Patientenverfügung – Neue Beraterinnen und Berater gesucht – Ausbildung an drei Samstagen im März – Anmeldung über das Büro des Bürgertreffs möglich
Bestimmte Voraussetzungen müssen Interessierte nicht mitbringen. Hilfreich sind juristische oder medizinische Vorkenntnisse, aber sie sind nicht zwingend nötig. Wer Interesse an diesem Thema hat und daran, Menschen zu beraten, ist genau richtig. Grundlage der Beratungen im Bürgertreff sind die Ideen und Ziele des Vereins „ESSLINGER INITIATIVE Vorsorgen – Selbstbestimmen e.V.“ Es ist eine Initiative für die Wahrung von Menschenwürde und Selbstbestimmung im Alter und bei Krankheit. Sie hat Formulare entwickelt, damit Menschen Vorsorge treffen können für die Zeit einer möglichen schweren Krankheit und Entscheidungsunfähigkeit, auch am Ende des Lebens. Diese Formulare nutzen die Volunteers im Ostertagshof auch für ihre Beratungsgespräche.
Mediziner, Juristen, Pflegefachkräfte, Engagierte aus der Hospizarbeit, dem Krankenhaussozialdienst, der Krankenhausseelsorge, dem Stadt- und Kreisseniorenrat und aus den Betreuungsvereinen widmen sich seit 1996 dem Anliegen, die Selbstbestimmung von Patienten zu stärken. Unter anderem schulen sie Ehrenamtliche zu kompetenten Beraterinnen und Beratern und bilden sie regelmäßig fort.
Im Bürgertreff bieten derzeit Elke Bayer und Bodo Wegenast Beratungen zur Patientenverfügung an. Sie informieren auf Wunsch auch zu Themen wie Gesundheitsvollmacht, Generalvollmacht und Betreuungsverfügung. Sie betonen: „Mit einer Patientenverfügung kann man am Lebensende mitentscheiden – und sie lässt sich jederzeit ändern und der Lebenssituation anpassen.“ Und wichtig sei es für Angehörige die Wünsche zu kennen und damit eine Handlungsgrundlage für Entscheidungen zu haben, die der oder die Betroffene in einer besonderen Situation selbst nicht äußern oder treffen kann.
Es ist ein komplexes Thema und eine große Verantwortung, aber mit den Kursen bei der „Esslinger Initiative“ wird jeder gut vorbereitet. Zunächst finden die Beratungsgespräche nach der Ausbildung im Tandem statt, das heißt eine erfahrene Beraterin führt das Gespräch, bis neue Berater sich sicher fühlen. Für Rückfragen stehen die erfahrenen Berater ebenfalls natürlich immer zur Verfügung und auch die Esslinger Initiative gibt bei Rückfragen schnell Auskunft. „Es ist eine sehr bereichernde Tätigkeit und man erhält viele positive Rückmeldungen. Oft sind die Menschen erleichtert, wenn sie diesen Schritt gegangen sind“, sagte Elke Bayer.
Wer sich mit einer Patientenverfügung auseinandersetzt, dem empfiehlt sie das persönliche Beratungsgespräch. Denn im Gespräch können differenziert Fragen beantwortet, Hinweise gegeben und auch die Tragweite der Entscheidungen aufgezeigt werden.
Das erste Beratungsgespräch zur Patientenverfügung kann ganz ohne Vorbereitung erfolgen. Viele Interessierte kommen allerdings schon mit konkreten Vorstellungen, hilfreich ist auch die Begleitung durch eine Vertrauensperson. Wichtig sei es, sich über den eigenen Willen klar zu werden und dann innerhalb der Familie das Gespräch zu suchen und klar zu formulieren, wer die Vollmacht erhalten soll, den Willen des Betroffenen umzusetzen. Eine Patientenverfügung sollte alle zwei bis drei Jahre auf den neuesten Stand gebracht werden und sie sollte individuell an eine möglicherweise veränderte Lebenssituation oder Krankheitssituation angepasst werden.
Die Beratungen zur Vorsorge sind kostenlos und unabhängig. Eine individuelle Rechtsberatung ist Rechtsanwälten und Notaren vorbehalten.
Interessierte, die an einer Ausbildung zum Berater / zur Beraterin interessiert sind, können sich direkt bei der Esslinger Initiative anmelden oder sich an die Leiterin des Bürgertreffs, Magdalena Heinrichs, wenden, Tel. (07158) 940 933 (Anrufbeantworter) oder per E-Mail an den Bürgertreff. Die Kosten trägt selbstverständlich die Gemeinde Neuhausen a.d.F.
Weitere Informationen und direkte Anmeldung bei der Esslinger Initiative.
Die Kurstermine sind: Samstag, 4. März, Samstag, 11. März und Samstag, 18. März 2023, jeweils von 9 Uhr bis 17.15 Uhr.
Auch Beratungsgespräche zur Patientenverfügung können über das Büro des Bürgertreffs vereinbart werden.
Der nächste Kurs wird im Herbst 2023 stattfinden.